7. April 2025 / Lokales

Hitzige Debatte um Parkplatz am Hagengarten – Grüne Oelde beziehen Stellung

Grüne mit klarer Positionierung gegen den Parkplatz Hagengarten

Im Vorfeld der Ratssitzung am 7. April 2025 nimmt die Diskussion um die geplante Parkplatzanlage im Stromberger Hagengarten weiter an Fahrt auf. Nachdem ein offener Brief von Befürwortern des Projekts an die Stadtpolitik gerichtet wurde, meldet sich nun auch die Fraktion und der Ortsverband der Grünen Oelde zu Wort. In ihrer Stellungnahme äußern sie sich kritisch gegenüber dem Vorhaben und benennen aus ihrer Sicht relevante Argumente rund um Denkmalschutz, Umweltverträglichkeit und Stadtplanung.

Es folgt eine Stellungname der Grünen Oelde:

"Die Einzigartigkeit der Burganlage und deren historischer Wert sind nicht nur für uns, sondern auch für Denkmalschützer als „Münsterländer Naturdenkmal“ auf höchster Erhaltungsstufe verortet. Bereits in 1990er-Jahren gab es diese Abschätzung des LWL im Zuge des seinerzeit geplanten Altenwohnheims, das schließlich nicht auf dem Burgberg gebaut wurde. Das von der Stadt Oelde in Auftrag gegebene Gutachten von „Denkmalteam“ aus Mai 2020 kommt zu gleichlautenden Aussagen.

Den Grünen geht es nicht um die technische Umsetzbarkeit einer Parkplatzanlage.  Wir stellen andere Aspekte als übergeordnet und elementar heraus. Ein Parkplatz mit knapp 60 Stellplätzen auf derart historisch sensibler Fläche ist kein akzeptabler Umgang mit dem Erbe des Burgbergs: Seit Jahrhunderten liegt er in unmittelbarer Nähe zur ehemaligen Burganlage. Ein Parkplatz und die damit einhergehende Bodennachverdichtung würde das vermutete historische Erbe der Grünfläche unwiderruflich zerstören. Darüber hinaus steht wertvoller und immer seltener werdender Naturraum zur Disposition.

Der beschriebene Parkdruck ist nicht mit Zahlen belegbar. Die einzig bekannte recherchierte Parkraumuntersuchung gab es im Rahmen des Dorfentwicklungskonzeptes 2014 mit dem Ergebnis: Es liegt für Stromberg kein außergewöhnlicher Parkraumdruck vor. Der für 25.000 Euro angelegte Testparkplatz Münsterstraße belegt das eindeutig. Zusätzliche Parkplätze stehen zudem mit dem Umzug der Kita zur Clemenshöhe schon bald zur Verfügung. Die Belastung des Oelder Haushaltes mit einem Betrag jenseits von 300.000 Euro ist bei der angespannten Haushaltslage der Oelder Bevölkerung nicht vermittelbar.

Grundsätzlich steht der Bau eines Parkplatzes dieser Größe im Dorfkern konträr zu allen Erkenntnissen der modernen Stadtplanung. Denn zusätzliche Verkehre indizieren zwangsläufig erhöhte Unfallgefahr, stärkere Emissionen und eine insgesamt unattraktive Aufenthaltsqualität. Der in Oelde geltende Klimavorbehalt ist auch hier wieder unter den Tisch gefallen. Ein letzter Punkt: Die Oelder Grünen widersprechen der Aussage, dass die Mehrheit der Bürger und Bürgerinnen sich für den Parkplatz ausspricht. Innerhalb von lediglich 10  Tagen hat die Partei in Zusammenarbeit mit lokalen Händlern und Unternehmen sowie engagierten Bürgern bei einer Unterschriftenaktion 870 Unterschriften gegen den Parkplatz gesammelt, welche der Bürgermeisterin übergeben werden. Zusätzlich zu einer Online-Petition, die nicht von uns Grünen initiiert wurde, mit über 1100 Unterschriften. Im Falle einer positiven Ratsentscheidung für den Parkplatz im Hagengarten würden die Grünen ein mögliches Bürgerbegehren als Element direkter Demokratie, im Sinne dieser vielen Stimmen gegen das Projekt Hagengarten unterstützen. Aktuell hofft die Partei allerdings, dass diese zusätzlichen Kosten der Stadt erspart bleiben und der Rat den Hagengarten in seiner jetzigen Form erhält."

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