7. April 2025 / Politik

Mit nur einer Stimme kippt der Rat Parkplatz-Pläne für den Hagengarten in Stromberg

Knappe Entscheidung: Hagengarten bleibt grün

Mit nur einer Stimme Unterschied hat der Oelder Stadtrat am Montagabend ein jahrelang umstrittenes Projekt beendet: Der geplante Parkplatz am Hagengarten in Stromberg wird nicht gebaut. Die Entscheidung fiel denkbar knapp mit 20 zu 19 Stimmen – und damit gegen ein Planverfahren. Für viele ein Schlussstrich unter eine emotional geführte Debatte.

Ein Thema, das Stromberg gespalten hat

Die Meinungen im Rat gingen deutlich auseinander. Während die einen auf Entlastung für Strombergs Parkplatzsituation hofften, sahen andere einen Eingriff in ein historisch und ökologisch sensibles Gebiet. Pastor i.R. Wolfgang Bovekamp schilderte seine Eindrücke aus zahlreichen Gesprächen:: „Unisono war die Meinung gegen den Parkplatz am Hagengarten." Die Entscheidung fiel ihm nicht leicht. Er betonte, wie wichtig es sei, den Menschen vor Ort Gehör zu schenken

Einzelratsmitglied Anne Wiemeyer hingegen warnte eindringlich: „Wenn wir uns heute für Variante C entscheiden, verbauen wir uns dauerhaft eine wichtige Entwicklungschance für Stromberg.“

Ludger Reckmann (Grüne) äußerte außerdem Kritik an dem offenen Schreiben der Parkplatzbefürworter und stellte klar: „Ein Faktencheck ohne Quellen ist für mich unseriös.“ Die Grünen hingegn hatten mit Unterstützung in nur zehn Tagen 869 Unterschriften gegen den Parkplatz gesammelt.

Bürgerfragen zeigen Kritik an Finanzierung und Planung

In der Bürgerfragestunde wurde unter anderem thematisiert, ob eine Investition in Zeiten knapper Kassen überhaupt vertretbar sei. Die Verwaltung stellte klar: Es seien keine Haushaltsmittel eingeplant – ein Planverfahren würde frühestens in 1,5 Jahren mit belastbaren Ergebnissen enden. Die Frage, warum öffentliche Gelder für privatwirtschaftlich genutzte Flächen aufgewendet werden sollten, wurde entkräftet. Der Hagengarten sollte öffentliche Parkplätze, ergänzend zu den bereits vorhandenen gewerblichen Stellflächen, schaffen.

Bürgermeisterin Karin Rodeheger betonte vor der Abstimmung: „Ein Planverfahren kann helfen, die Fakten zu objektivieren.“ Sie sprach sich damit – wie auch der Bezirksausschuss Stromberg – für das Planverfahren aus.

Die Entscheidung fiel knapp, aber klar

Am Ende wurde für jede Variante einzeln abgestimmt – mit folgendem Ergebnis:

  • Variante A:
    Das Planverfahren wird gestartet, Flächennutzungsplan und Bebauungsplan sollen angepasst werden.
    19 dafür, 20 dagegen → abgelehnt
  • Variante B: 
    Die Entscheidung wird für ein Jahr zurückgestellt. In dieser Zeit sollen die Nutzung des temporären Parkplatzes an der Münsterstraße und die Auswirkungen der Kita-Verlagerung beobachtet werden.
    16 dafür, 20 dagegen → abgelehnt
  • Variante C: 
    Das Projekt „Hagengarten“ wird endgültig aufgegeben.
    20 dafür, 19 dagegen → beschlossen

Der Hagengarten bleibt damit unbebaut. 
Die Diskussionen um Verkehr, Entwicklung und Lebensqualität in Stromberg werden dennoch weitergehen.

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